Weitwinkel vs. Tele – Brennweiten bewusst einsetzen
Seminar mit Daniel Spohn
06.09.2025, 09:00 - ca. 12:00 Uhr
- Interaktives Seminar mit vielen Praxisbeispielen im Blauen Saal Kulturforum Illipse
Seminargebühr p.P. (Vorkasse/Tageskasse): 49,00 €
- Gruppengröße: 10-50 Teilnehmer:innen
Der Drang möglichst alle Brennweiten – vom Ultraweitwinkel bis zum Superteleobjektiv – in unserer Fotoausrüstung zu haben, steckt wohl in Jedem von uns. Doch wann nutzen wir was und ist das auch immer sinnvoll für die Bildaussage, Bildwirkung und Bildgestaltung?
Wenn wir ehrlich sind, kommt das Tele doch meist nur zum Einsatz, wenn wir nicht näher an unser Motiv herankommen und das Weitwinkel, wenn wir irgendwie gerade alles vor uns schön finden und vermeintlich möglichst viel aufs Bild muss. Dazu gesellt sich dann gerne noch der schöne, aber meist unsinnige Satz: „Der beste Zoom sind deine Füße“. Ja, durch die Wahl unseres Standpunktes und unserer Perspektive können wir viel „retten“, aber wann nutze ich denn dabei zielführend für meine Bildaussage und gewünschte Bildwirkung welche Brennweite?
Wir wollen in unterschiedlichsten Situationen und Motivwelten eine einzigartige Bildwirkung erzielen, die unsere Motive spannender in Szene setzt. Dann müssen Brennweiten verstehen lernen. Die Wahl der Brennweite vor dem Drücken des Auslösers, lässt sich nachträglich nicht korrigieren. Croppen ersetzt keine Brennweiteneffekte.
Mit dem Motiv arbeiten, die Essenz der Situation zu extrahieren und in ein gelungenes Bild zu packen, das braucht Zeit und die Bereitschaft sich schrittweise dem perfekten Bild zu näheren. Welche Herangehensweisen sich dabei bewährt haben, welche neuen Möglichkeiten sich eröffnen und wie du beim Suchen nach der perfekten Komposition zielführend vorgehen kannst, das und vieles mehr rund um die Chancen und Hürden der bewussten Brennweitenwahl ist Teil dieses Seminars.
Auf folgende Themen und Zusammenhänge geht Natur- und Reisefotograf Daniel Spohn in diesem Seminar ein:
- Wie nutze ich den Vordergrund zur Blickführung?
- Wie finde ich den perfekten Standpunkt?
- Wie schaffe ich einen sauberen Bildabschluss?
- Mit Bildern Geschichten erzählen: Hauptmotiv und Kontext
- Ausbalancierte, harmonische Bildwirkung
- Wann ist weit zu weit: Verlorener Hintergrund und überdimensionierter Vordergrund
- Gekonnte Umsetzung extremer Perspektiven
- Hilfsmittel für den Bildaufbau
- Fokus, Schärfentiefe und Beugungsunschärfe bei der Nutzung verschiedener Brennweiten und unterschiedlicher Sensorgrößen
- Blendensterne: Einstellungssache und vorteilhafte Objektivkonstruktionen
- Technische und gestalterische Probleme bei der Filternutzung an Weitwinkelobjektiven
- Warum die Entschleunigung durch Filter- und Stativeinsatz etwas Gutes ist und wie du trotzdem flexibel bleibst?
- Fluchtpunkt und Tiefenwirkung
- Stürzende Linien nutzen und Möglichkeiten sie zu korrigieren
- Handhabung von Teleobjektiven: Freihand oder Stativ, Kugelkopf oder Teleneiger?
- Tele-Makro, Tele-Portraits und Landschaftsmotive mit dem Teleobjektiv
- Engen Bildwinkel von Teleobjektiven als Chance begreifen und (aus)nutzen
- Harmonisches Zusammenspiel von Vordergrund, Motiv und Hintergrund
- Arbeitsabstand und Naheinstellgrenze
- Durch die Hecke: Gekonnte Umsetzung ungewöhnlicher Perspektiven
- Bei welchen Motiven macht Lichtstärke wirklich Sinn?
- Filtereinsatz bei Teleobjektiven
- „Mitzieher“ und Bewegungsunschärfe
- Schritt für Schritt Anleitung zur gelungenen Bildkomposition
Wie das alles geht und welche einzigartigen Chancen dir die bewusste Entscheidung für eine bestimmte Brennweite eröffnet, erfährst du in diesem Seminar mit Daniel.

Daniel Spohn, Jahrgang 1981, ist als Fotograf und Biologe weltweit auf der Suche nach einzigartigen und spannenden Geschichten. Ob Afrika, Australien oder der Polarkreis, seine Vorliebe für atemberaubende Landschaften, beeindruckende Tierwelt sowie noch intakte, häufig jedoch bedrohte Natur zieht ihn immer wieder in die abgeschiedenen Regionen unserer Erde. Seine Bilder erzählen von der Fragilität der Natur und des Augenblicks. Um das perfekte Motiv zu finden, ist er oft monatelang mit modernster Fotoausrüstung und raffinierter Aufnahmetechnik unterwegs in den letzten Regenwäldern, durch die endlosen Wüsten und entlang der faszinierendsten Küsten. Auch die „Wildnis“ vor seiner Haustür, die Biosphärenreservate und Naturparks in Deutschland und Europa, haben es ihm angetan. Denn schon seit der Kindheit naturbegeistert, brachte ihn vor allem das Interesse an der Tierwelt zur Fotografie und als Biologe gibt er heute Arten- und Naturschutzprojekten eine Stimme. www.danielspohn.de